Ich glaube nicht an perfekte Biografien. Ich glaube an Menschen, die aus Narben Kunst machen.
Artist Statement
Die Kunst des unzerstörbaren Geistes
Kunst aus der Tiefe – mein Weg
Mein Leben war kein leichter Weg. Ich war kein guter Schüler, kein Sonnenscheinkind, kein Wunderkind. Aber ich war immer ein Suchender.
In meiner Kindheit fehlte vieles, was andere als selbstverständlich erleben: Wärme, Halt, Sicherheit. Ich war ein stilles Kind, oft allein, oft übersehen. Mein Vater kämpfte mit seinen eigenen Dämonen, meine Mutter starb früh an Krebs.









2016 habe ich nur knapp überlebt. Der Unfall, das Koma, die Zeit danach – ich kann mich an vieles nicht erinnern, aber an das Gefühl der Verlorenheit sehr genau. Nach dem Unfall kam nicht einfach die Genesung. Es kam das, was man nicht sieht: ein posttraumatisches Belastungssyndrom und eine Depression, die sich leise und heimlich in mein Leben schlich. Ich wusste lange nicht, was mit mir geschah – ich lebte exzessiv, versuchte, mich durch Sport zu spüren, gingst an körperliche und emotionale Grenzen. Die Impulskontrolle ging verloren. Mein inneres Gleichgewicht geriet ins Wanken.








Genau in diesem Chaos, zwischen Kontrollverlust und Grenzerfahrung, fand ich einen Ausweg: die Malerei. Sie kam nicht geplant in mein Leben – sie kam einfach..
Plötzlich war da ein Raum, in dem alles Platz hatte: Schmerz, Wut, Sehnsucht, Hoffnung. Ein Raum, in dem ich nicht funktionieren musste, sondern einfach sein konnte.
Mit jedem Bild lernte ich, meine Geschichte zu erzählen. Ich erkannte Zusammenhänge, reflektierte Erlebtes, begann zu heilen. Die Kunst wurde mein Ventil, mein Spiegel, mein Weg zurück zu mir selbst. Ich begann, mich auf der Leinwand zu erkennen – meine Geschichte. Ich verlor das Außen und fandest das Innere.
Musik hat für mich eine tiefe Bedeutung und begleitet mich in vielen Lebenssituationen. Sie verwandelt jede Umgebung in meine persönliche Welt. Durch meine emotionale Wahrnehmung eröffnet mir Musik eine ganz besondere Perspektive, inspiriert mich zu neuen Ideen und bereichert meine künstlerische Arbeit.
Jedes meiner Bilder trägt einen eigenen Song in sich. Während ich ein Bild erschaffe, höre ich durchgehend genau dieses eine Lied – es verschmilzt förmlich mit dem Werk, und beide werden zu einer Einheit. Deshalb findet man unter jedem meiner Werke den jeweiligen Songtitel.
Ich beobachte Menschen. In der U-Bahn, im Alltag - in ihren Schutzmechanismen. Und male, was sie nicht zeigen.
Ich glaube, dass Kunst verbinden kann – weil sie das sichtbar macht, was wir alle in uns tragen: Emotion.Rückblickend hat all das eine Spur in mir hinterlassen – und vielleicht ist genau das heute der Grund, warum ich so male, wie ich male.


Herkunft

Foto: @captured.by.kri
Meine Großmutter. Meine Mutter.
Die Kunst war schon in meiner Familie da – meine Mutter malte auf Glas, meine Großmutter Porzellan.
Die Szene zeigt Geborgenheit, Natur, eine zärtliche Verbindung zwischen einer Mutter und ihrem Kind – und zugleich etwas Zeitloses. Eine unberührte Welt. Fast wie aus einem Film. Und doch real. Diese „heile Welt“ ist nicht kitschig – sie ist ein Kontrast, ein Ursprung. Vielleicht sogar ein Gegenpol zu dem, was später kam. Und was ich nun in meinen Werken verarbeite.
Zwei Künstlerinnen – bevor sie selbst wussten, dass sie welche sind.
Diese Szene ist nicht gestellt. Sie ist echt.
So begann mein Weg – mitten im Leben. Mitten im Gefühl.
Vielleicht male ich heute deshalb Gesichter. Weil es mir nie nur ums Gesicht ging.
Sondern immer um das, was dahinter liegt.

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